Wer ein Eigenheim errichten möchte, ist auf Vorleistungen der Gemeinde oder des Bauträgers angewiesen. Das Bauland sollte erschlossen sein, bevor er mit dem Bau beginnt. Zu den Erschließungsarbeiten gehören eine brauchbare Zuwegung, Wasser, Abwasser, Strom, Telefon und Fernsehkabel.

Diese Vorleistungen muss der Bauherr eines Eigenheims zwar weder selbst beauftragen noch kontrollieren, jedoch mit dem Kaufpreis des Grundstücks bezahlen. Um die Kosten dieser Vorleistungen gering zu halten, sparen insbesondere Bauträger gerne an bestimmten Leistungen. So wird nicht in jedem Fall eine Wasserleitung verlegt. Auch bei der Abwasserleitung gibt es durchaus Probleme.

Natürlich legt die Gemeinde fest, ob das entsprechende Baugebiet an die Stadtwasserleitung und Kanalisation angeschlossen wird oder nicht. Das hängt vornehmlich von der Kapazität und der Entfernung von Wasserwerk und Klärwerk ab. Dort, wo es diesbezüglich Auswahlmöglichkeiten gibt, muss der Bauherr genau aufpassen, was er will.

Stadtwasser ist teuer

Natürlich möchte die Gemeinde, so sie ein Wasserwerk hat, möglichst viele Teilnehmer an diese Leitung anschließen. Das muss jedoch nicht im Interesse des Bauherrn sein. DennStadtwasser ist eine der teuersten Möglichkeiten der Wasserversorgung. Das liegt daran, dass ein zentrales Wasserwerk wesentlich aufwändigere Reinigungsmöglichkeiten haben muss, als es beispielsweise bei einem privaten Brunnen notwendig ist.

Zudem müssen wegen der ständig notwendigen Verfügbarkeit des Stadtwassers Menschen im Dreischichtsystem arbeiten. Es müssen Reservebrunnen gebohrt und vorgehalten werden, eine Notstromversorgung für die Pumpe muss gewährleistet sein usw. und sofort. Ähnliches gilt für das Klärwerk der Gemeinde. Bei einer privaten Lösung ist das nicht so.

Brunnen auf dem Grundstück und Abwassergrube

Wenn die Gemeinde es gestattet, sollte deshalb der Eigenheimer durchaus über einen eigenen Brunnen auf dem Grundstück nachdenken. Er ist mit den modernen Brunnenbohrtechniken heutzutage an einem Tag errichtet. Zusammen mit einem Hauswasserwerk entsprechender Größe ist die Investition überschaubar. Und außer der einmaligen Investition fallen lediglich Stromkosten für die Pumpe an. Der Kubikmeter Wasser von der Gemeinde ist wesentlich teurer.

Ein Problem kann sich dennoch bei der Abwasserentsorgung ergeben. Denn nicht überall werden Abwassergruben genehmigt. Mitunter besteht ein Anschlusszwang an die Kanalisation. Bei einer Kombination von Anschluss an die Kanalisation und privatem Brunnen entsteht dann das Problem, wie die Abwassermengen berechnet werden sollen.

Von admin